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Nicht sexistische Geschäftsbriefe

Wie schreibt man einen nicht-sexistischen Geschäftsbrief?
(Autor: Noch nicht bekannt)

Schauen wir uns dazu einmal die Standard-Anredefloskeln an:

Sehr geehrte Herren!
Nun, das ist schon einmal sexistisch, da es ja die Möglichkeit ausschließt, eine Frau könnte den Brief lesen. Man könnte das Problem so lösen:

Sehr geehrte Herren und Damen!
Diese Anredeform wurde auch unlängst von einer Zeitschrift zur neuen Anredeform erhoben. Nun wurden aber Stimmen laut, welche besagten, daß es wiederum zu dominierend sei, die männliche Anrede vor die weibliche zu stellen. So drehte man den Spieß um:

Sehr geehrte Damen und Herren!
Jetzt war die Dominanz auf der anderen Seite. Das war auch nicht richtig. Also versuchte man es folgendermaßen:

Sehr geehrter Herr Dame!
Das löste erstmals das "WER kommt zuerst" Problem. Natürlich kam das Wort Herr wieder zuerst, was total unakzeptabel war. Also umgekehrt:

Sehr geehrte Dame Herr!
Da man jedoch seinerzeit sagte, Männer, die beim Sex auf dem Rücken liegen und die ganze Arbeit den Frauen machen lassen, wären Sexisten, war diese Lösung auch nicht neutral.

Sehr geehrte Daherrme!
Hier war der Herr in der Dame, keiner oben, keiner unten. War das OK? Nein, sagte man, der Herr war in die Dame sozusagen eingefügt, ein pornographischer Akt. Ein Mann, welcher einen Brief mit derartiger Anrede schreibt, würde einer Dame gewissermaßen ein (ungewolltes) sexuelles Angebot unterbreiten!

Sehr geehrter Hedamerr!
Nun wurde die Dame im Herrn plaziert, wurde von ihm also eingehüllt. Ein Horror. Die Dame hätte ihre Identität verloren, ihr eigenes Selbst. Das wäre sträflich und nicht sehr freundlich.


Aufgrund dieser eben aufgezeigte Probleme sah man sich gezwungen, auf Freundlichkeiten im Geschäftsbriefverkehr gänzlich zu verzichten und somit auch auf Anreden.

In der heutigen Zeit ist es besser als unfreundlich anstatt als sexistisch zu gelten.